Personalbeschaffung
Kaum Vorkehrungen für den Ernstfall
Jede steuerbegünstigte Organisation – ob groß oder klein, fördernd oder operativ tätig – kommt früher oder später in die Situation, eine vakante (Führungs-)Position besetzen zu müssen. Viele Vereine und Stiftungen sind auf diese unausweichliche Situation jedoch kaum vorbereitet und kämpfen schon heute mit Problemen bei der Besetzung ihrer Gremien und anderer Leitungspositionen: Fällt ein Vorstandsmitglied (überraschend) aus, ist "blinder Aktionismus" nicht selten die Folge. Um die Besetzungslücke möglichst schnell zu schließen, muss dann ggf. ein Kandidat genommen werden, der nicht die beste Wahl für die Position ist. Im schlimmsten Fall lässt sich gar kein Nachfolger finden und es droht ggf. Handlungsunfähigkeit sowie die Bestellung eines Not- oder Ersatzvorstandes durch das Amtsgericht oder die Stiftungsaufsicht. Der Einsatz beider Instrumente ist schwierig und streitanfällig, sodass sich hierdurch die Krise noch verschärfen kann und als ultima ratio letztendlich sogar die Aufhebung bzw. Auflösung des Vereins oder der Stiftung droht.
Personalmarketing – notwendige Herausforderung
Nur wer bewusst und planvoll mit der Nachfolge umgeht, kann seine Organisation vor weitreichenden, wenn nicht gar existenzbedrohenden Problemen bewahren.
Steuerbegünstigte Organisationen sollten ihren künftigen Personalbedarf dabei nicht nur im Zusammenhang mit möglichen Veränderungen im Personalbestand ermitteln. Im Rahmen der Personalplanung sollten auch Entwicklung der eigenen Finanzsituation, Programme und Projekte sowie am Markt berücksichtigt werden.
Die Beschaffung qualifizierter und motivierter Führungs- und Arbeitskräfte für steuerbegünstigte Körperschaften ist herausfordernd, da diese Menschen mit spezifischen Interessen und Kenntnissen benötigen, aber häufig gar nichts (Ehrenamt) oder weniger zahlen können als gewerbliche Unternehmen. Außerdem existiert angesichts inhaltlicher Spezialisierungen meist kein gesonderter Personalmarkt. Gerade die ideelle Ausrichtung steuerbegünstigter Organisationen ist für manchen potenziellen Kandidaten aber von besonderem Interesse – er muss nur gefunden werden.
Um sich im Personalwettbewerb eine bessere Position zu verschaffen, sollten auch steuerbegünstigte Organisationen Maßnahmen des Personalmarketings ergreifen. Diese können z. B.
- Angebote einer interessanten Ausbildung (Trainee-Programme),
- die Vergabe von Praktika,
- die Begleitung von akademischen Abschlussarbeiten,
- Hochschul-Recruiting,
- Beiträge und Inserate in Fachzeitschriften wie Stiftung&Sponsoring,
- die Entwicklung innovativer Vergütungssysteme,
- Bewerbermanagement,
- die proaktive Teilnahme an Jobbörsen, Recruiting-Messen und Global Sourcing umfassen.
Auf dem Weg zum "Employer Branding" geht es darum, die Organisation langfristig als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und eine strategisch fundierte Arbeitgebermarke zu entwickeln.
Professionelle Unterstützung
Sicherheit und Entlastung bei diesem Prozess – in personeller und finanzieller Hinsicht – bringt die Einbeziehung eines externen Personalberaters. Denn häufig fehlen der Organisation die notwendigen Erfahrungen und im Tagesgeschäft die Ressourcen für eine erfolgreiche Personalsuche und -auswahl.
Das Institut für Stiftungsberatung unterstützt kompetent in allen Phasen der Personalgewinnung und hilft bei der passgerechten Besetzung wichtiger Positionen. Je nach Wunsch kann die Personalsuche individuell und vertraulich durch Recherche, direkte Ansprache und Vermittlung aussichtsreicher Kandidaten (sogenanntes Headhunting) ablaufen oder aufgrund einer öffentlichen, vom Institut für Stiftungsberatung begleiteten Ausschreibung.
Im Rahmen einer öffentlichen Personalsuche und -auswahl bietet das Institut für Stiftungsberatung u. a. folgende Leistungen an:
- Beschreibung der Stelle und des Anforderungsprofils
- Erarbeitung der Stellenausschreibung
- Platzierung von Stellenanzeigen in zielmarktspezifischen Medien
- Entgegennahme eingehender Bewerbungsunterlagen und Beantwortung von Anfragen möglicher Bewerber
- inhaltliche Durchsicht und Prüfung der Bewerbungsunterlagen mit Vorlage einer qualifizierten Auswahl
- Vorstellungsgespräche mit ausgewählten Bewerbern und Erstellung von Beurteilungen und Empfehlungen
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Unterstützung bei Vertragsverhandlungen und
-abschlüssen - Abwicklung von Sachkosten
- Absageschreiben an die nicht ausgewählten Bewerber
- Abschlussbericht und Statistik
- Einarbeitung der neuen Mitarbeiter bzw. Gremienmitglieder
Die Dienstleistungen des Instituts für Stiftungsberatung beruhen auf einer über viele Jahre hinweg entwickelten Kenntnis von Stiftungen, gemeinnützigen Körperschaften und in diesem Bereich tätigen Personen.
Veröffentlichungen zum Thema
Christoph Mecking:
Drohender Personalnotstand: Vorstandsnachfolge als Problem und Herausforderung
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Christoph Mecking:
Nachfolger gesucht! – Gestaltungsoptionen zur Sicherung der Handlungsfähigkeit einer gemeinnützigen Körperschaft
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Christoph Mecking / Susanne Zink:
Personal und Stiftungen. Zur erfolgreichen Führung von Nonprofit-Organisationen in herausfordernden Zeiten
Öffnen
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Sarah Duletzki / Sarah Fehrmann: Nachfolge im Vorstand zwischen Tabu und Nebensache – Relevanz und Problemwahrnehmung aus Sicht von Stifter und Stiftung
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